Tiny Wedding - Karos erster Hochzeitstag

Klein Heiraten ist ja in diesem Jahr leider eher unfreiwillig zum Trend geworden. Auch wir hatten eine „Tiny Wedding“ und das noch ganz aus freien Stücken und geplant. Heute ist das genau ein Jahr her.
Statt heute aber unsere große Hochzeit mit freier Trauung zu feiern, bleibt uns dank Corona nichts anderes übrig, als den Tag in Erinnerungen zu schwelgen.
Und ich hatte längst versprochen euch nochmal ein paar Einblicke zu geben. Wird hiermit nachgeholt.

Warum klein heiraten?

Für uns stand immer fest, dass es zwei Hochzeitstage geben wird, denn nur fix in Jogginghose (so verlockend dieser Dresscode auch wäre, aber später mehr dazu) zum Standesamt, das wollten wir dann doch nicht. Aber auch übertreiben wollten wir nicht. Somit haben wir zur Standesamtlichen Trauung nur Eltern, Großeltern, Geschwister und Trauzeugen eingeladen und waren schnuckelige 18 Personen.
Und mit so einer kleinen Gästezahl, kann man natürlich vieles umsetzen und realisieren, dass ich mir bei 100 Gästen so ganz sicher nicht zugetraut hätte oder finanziell auch sehr schwer zu realisieren gewesen wäre. Selbst den Tisch dekorieren, für jeden Gast ein eigens angefertigtes Namensschild oder ein hochwertiges mehrgängiges Menü im Fine Dining Stil.
Und wir haben uns getraut einen Dienstag zu wählen. Ja genau. Dienstag! Und wir hatten keine einzige Absage. Also es muss nicht immer das Wochenende sein und so hatten wir bei unserer Dienstleistersuche nur strahlende Gesichter und keine „seit Monaten ausgebucht“ Probleme.

Unsere Hochzeitslocations

Für eine kleine Hochzeit kann es natürlich keine Scheune oder ein riesiges Schloss sein. Ich bin immer noch so froh mit den von uns ausgesuchten Veranstaltungsorten und mag euch die gern noch etwas vorstellen.

Standesamt – „Weißer Saal“ der Ettersburg

Zum einen unser Standesamt. Hach. Ich finde der weiße Saal in der Ettersburg bei Weimar ist so eines der schönsten Standesämter in Thüringen. Zudem war es uns mit dem Standesamt möglich einen Nachmittagstermin auszuwählen, so dass unsere Trauung erst 16.00 Uhr begann und wir vorab also einen ganz entspannten Tag erleben konnten und genug Zeit für alles (inklusive Ausschlafen) hatten. Mit unserer Beamtin hatten wir im Vorfeld auch Kontakt, haben einige persönliche Informationen weitergeben können und durften die Zeremonie sogar ein wenig mitgestalten. Lieblingslieder und auch der Wunsch nach der Möglichkeit zu eigenen Worten wurden mit einbezogen und selbst unser Hund Henry durfte mit in das Schloss. Viel Deko braucht es dort meiner Meinung nach gar nicht und für alle, die gern auch groß oder mit freier Trauung heiraten möchten – das geht dort alles.

Feierlocation – Magdalenengut

Nach einem Restaurantbesuch dort stand für uns schnell fest, dass wir dort irgendwann mal heiraten werden – und als die ersten Pläne ausgesprochen waren, fügte sich alles. In das kleine Lokal passen nämlich maximal 20 Personen. Natürlich hätte es noch einen großen Feiersaal gegeben, doch uns war wichtig, dass wir mit unserer Gesellschaft für uns sein können. Ein Tisch in einer großen Gaststätte wäre somit gar nicht in Frage gekommen.
Und noch etwas, war uns wichtig. Das Essen.
Wie schon oben beschrieben konnten wir uns bei der kleinen Feier den Wunsch nach einem Menü erfüllen. Ein Menü, das wir gar nicht kannten. Denn das ist der Clou im Restaurant „Magda“ und wir haben unserem Koch blind vertraut. Ob das die Gäste alle essen? Ein Argument das ich häufiger höre und Brautpaare scheinbar in den Wahnsinn treibt. Ich kann nur soviel sagen: Wir haben das Essen geliebt und falls es jemandem nicht geschmeckt hat, hat er es uns zumindest nicht spüren lassen.
Im Übrigen bin ich sehr froh, dass das gemeinsame Essen und am Tisch sitzen, so einen großen Raum eingenommen hat. Viele Paare berichten, dass sie gar keine Zeit hatten, ihr eigenes Essen zu probieren oder gar keinen Appetit hatten. Das sollte uns nicht passieren. Für heute, zu unserem Hochzeitstag, haben wir übrigens wieder einen Tisch reserviert. Könnte eine schöne Tradition werden.

Hinter den Kulissen

Und da sind wir an einem wichtigen Punkt. Neben unseren Gästen haben natürlich unsere Dienstleister - also viel mehr unsere ganz persönliche Wedding Gang - die uns den Tag so wunderbar angenehm und entspannt gestaltet hat. Wir haben uns Dekoration von Oh Wundervoll ausgeliehen und die Blumen und Haarkränze hat uns Manu von Flower Effects nach der vorlage von 500 Pinterest Bildern gemacht. Beim Styling hat Lucia alles gegeben und das ganz ohne Probestyling. Karo und Paul haben fotografisch die großen und kleinen Momente festgehalten und das ganze Restaurantteam haben echt alles dafür gegeben, das es uns an nichts fehlt.
An dieser Stelle noch einmal ein großes Danke dafür.

Unser Tagesablauf

Hier mal ein Einblick wie wir den Tag strukturiert hatten:

  • Ab 13.00 Uhr Getting Ready
  • 16.00 Uhr Trauung im Schloss Ettersburg
  • 18.00 Uhr Ankunft der Gäste in der Feierlocation
  • 19.00 Uhr sind wir dann auch angekommen
  • 22.00 Uhr Überraschung
  • 22.30 Uhr Dessert und Abschluss

Ein vollwertiger Hochzeitstag also, auch wenn es keine Party gab, kein Kaffeetrinken oder CandyBar und wir nicht bis 4.00 Uhr morgens versackt sind.

Kleine Überraschungen

Ach was hatten wir scheinbar einen Spaß daran uns den Tag gegenseitig zu versüßen. Ich hatte die klassische „Bräutigams-Morgen-Kiste“ gepackt und da Musik eine große Rolle bei uns spielt (und beim morgendlichen Badbesuch gern voll aufgedreht wird) war natürlich auch etwas musikalisches in dem Paket.
Überraschend, und das ganz ungeplant, waren unsere Eheversprechen, denn wir haben es tatsächlich geschafft dieselben Zeilen zu verwenden.
Die nächste Überraschung stand dann vor der Tür im Standesamt. Als wir rauskamen hörte ich ein lautes Motorgeräusch und dachte noch „Toll, wer fährt denn jetzt über’n Hof“. Und dann sah ich ihn. Unseren Ford Mustang. Geil! Kann ich nicht anders sagen. Damit durch die Gegend zu fahren bzw. gefahren zu werden von unserem Trauzeugen, war ein einmaliges Gefühl. (Damit dann liegen zu bleiben und deswegen zu spät zum Essen zu kommen, auch, aber ging dann zum Glück wieder und heute lachen wir darüber.)

Überraschungsmenü hatte ich bereits erwähnt. Das war richtig gut. Die Bilder sprechen sicher für sich und auch die Gäste haben wir überrascht – und ich meinen Mann auch nochmal – als wir zum Gruppenfoto zu später Stunde vor dem Dessert alle nach draußen gebeten haben. Für ein Gruppenbild. Ist ja auch logisch wenn‘s stockduster ist.
War natürlich nur ein Ablenkungsmanöver, denn um die Ecke kamen Chrissi und Benni und haben uns live den Song Creep performed. Zudem haben wir das allererste Mal, damals von Max Mutzke aus dem Handy Lautsprecher, im Licht einer Straßenlaterne getanzt.
So gab es also auch einen Hochzeitstanz, trotz keiner Party.
Überraschend für die Gäste nach dem süßen Dessert auch eine Hochzeitstorte. Aus Käse. Zum noch gemütlich den Abend bei Wein und Käse ausklingen lassen und für mich, auch noch eine Überraschung – mein Lieblingseis. Gibt nicht? Doch. Hab mich gefreut wie ein kleines Kind.
Also ein Schlagabtausch vom Feinsten und alle hatten etwas davon.

Die Pflicht und die Kür?

Fühlt man sich nicht schon "zu verheiratet" um nochmal zu heiraten? Die Angst vieler.

Ja wir fühlen uns schon verheiratet, aber freuen uns trotzdem auf die große Feier. Wir haben uns ganz bewusst Dinge aufgehoben, die uns wichtig sind. Für unsere Familie und besonders die Großeltern, haben wir aber sicher alle Wünsche erfüllt. Es gab ein Ja Wort, einen Tanz und sogar eine Torte. Alles was eine gute Hochzeit eben braucht und der Wunsch noch zur fetten Sause zu kommen ist dadurch nicht wirklich vorhanden. „Lass die jungen Leute mal machen.“
Und somit haben wir gar keinen Druck mehr Erwartungen zu erfüllen, außer unsere eigenen. (Die nebenbei bemerkt ja auch schon groß genug sind, wenn man so viele Jahre schon ständig Hochzeiten aus allen Perspektiven erlebt.) Unser Fokus dabei liegt diesmal ganz klar auf der freien Trauung und der Party.
Eine Beobachtung aus den letzten Jahren ist auch, dass für viele die standesamtliche Feier recht entspannt läuft, mit dem Wissen, dass da ja noch was kommt. Der Druck der Perfektion prallt daher an diesem Tag ein wenig ab. Luft nach oben, soll sogar bleiben. Wäre ja auch schade, wenn nicht und da mach ich mir bei unserer Feier, den tollen Dienstleistern an unserer Seite und unserer feierwütigen Crew aus Familie und Freunden gar keine Sorgen. Es wird die Chance mit Konventionen zu brechen, ohne jemandem auf die Füße zu treten, denn klassisch Ja gesagt, haben wir ja schon. Ach was bin ich heiß drauf. Also schmeißt die Sorge über Board, dass man keine Vorfreude mehr hat. Macht einfach was euch richtig erscheint. Zweimal Ringtausch oder keine Ringe. Sommer und Winterhochzeit. Groß, Klein, ganz allein. Heiraten sollte immer vor allem eines, nämlich Spaß machen Nur Corona der alte Spielverderber und ich – wir Zwei müssen nochmal ein ernstes Wort miteinander sprechen. Sonst verschieben wir bald zum zweiten Mal.

Hochzeitstag Playlist

Einzug
"Cheerleader"
Cover Version von Suzan & Freek
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Trauung
"Never gonna give you up"
Spencer Kane Cover
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Ringtausch
"Everglow"
Coldplay
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Auszug
"You've got the love"
The XX Version
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Tanz
"Creep"
Live - von Chrissi und Benni