Der erste Eindruck | das First Look Shooting vor der Trauung

Beim Planen der Trauungszeremonie mit meinen Brautpaaren, schwelgen wir in all den Phantasien und Traumvorstellungen. Dazu gehört oft der Wunsch, dass sich Braut & Bräutigam das erste Mal am Tag beim romantischen (manchmal gar dramatischen) Einzug zu Beginn der Trauung sehen. Ein Moment den sich viele schon ganz oft vorher ausgemalt haben – manche hat sogar das passende Lied dazu seit Jahren im Kopf.

Neben diesen Ideen besprechen wir auch wie der Hochzeitstag ablaufen soll und oft bringe ich dann einen Vorschlag, der doch noch häufig zu Fragezeichen führt – das First Look Shooting. (Die wunderbaren Bilder sind aus dem First Look Shooting von Loreen & Hannes - fotografiert von Paul Träger.

Was ist ein First Look Shooting

Die Spannung steigt. Vielleicht seid ihr schon mitten in der Planung, oder habt euer Outfit für den Tag schon gefunden und weil es so Tradition ist, habt auch ihr bisher ein großes Geheimnis daraus gemacht, was ihr tragen werdet. Das fällt nicht immer leicht, denn die Neugierde ist groß und der ein oder andere wäre sicher zu gern beim Aussuchen mit dabei gewesen.

Am Hochzeitstag selbst steigt die Spannung ins unermessliche – nachdem ihr euch (meist getrennt voneinander) auf den großen Tag vorbereitet habt und Anzug, Kleid, Frisur und Schuhe endlich perfekt sitzen, trefft ihr euch – nur ihr zwei. Dabei könnt ihr einen ganz romantischen oder auch für euch bedeutenden Ort auswählen. Ob eine Brücke, eine Hausecke, ein Torbogen – völlig egal. Ihr zwei genießt den Augenblick und eure Zweisamkeit. Euer Fotograf ist dabei und hält diesen Moment für euch fest.
Endlich könnt ihr euch sehen – so wie ihr seid und so wie ihr einander heiraten wollt – nur ihr Zwei.

Doch die Vorteile sind so gewaltig, dass ihr unbedingt einmal darüber nachdenken solltet.

(Un-)beobachtet

Beim ersten Aufeinandertreffen sind alle Augen auf euch gerichtet – alle. Die des Partner, der Eltern, der Schwiegereltern und sowieso aller Gäste. Wer trägt was und wer schaut wie.

„Bestimmt muss ich weinen und ob er auch weint?“, „Hoffentlich gefallen wir uns.“

Aus den letzten Jahren kann ich sagen, dass mit diesem Augenblick für alle Beteiligten viele Erwartungen verknüpft sind und natürlich lastet dieser Druck vor allem auf dem Brautpaar. Diesen Augenblick ganz ungestört erleben zu können, gibt euch ganz bestimmt eine Menge Sicherheit euch bei eurem Lieblingsmenschen so freuen zu können, wie es der Augenblick erfordert und zwar ohne all diesen Druck nun auf Knopfdruck Emotionen zeigen zu müssen, während alle Blicke auf euch gerichtet sind.

Zeit für Zweisamkeit

Am Hochzeitstag geht’s um euch, doch auch hier kann ich aus Erfahrung sagen, dass alle guten Vorsätze schnell über Bord geworfen sind, wenn es dann gilt möglichst mit allen 80 Gästen gesprochen zu haben und allen Pflichten als Brautpaar nachgekommen zu sein. Der Tag zieht förmlich an euch vorbei. Darum plant Zeit für euch ein – für euch allein. Das ist auch beim Fotoshooting nach der Trauung nicht immer so einfach, denn oft stehen Onkel und Oma schon mit dem Smartphone oder der kleine Digi-Cam parat um auch noch schnell einen Schnappschuss zu ergattern und allzu weit wollt ihr ja meist auch nicht weg um die Gästeschar nicht zu lang allein zu lassen.

Apropos...

Zeit für euch – das hatten wir ja eben schon. Aber Zeit für Euch und Zeit für die Gäste? Das geht. Wenn ihr schon einen Großteil der Portraitfotos in diesem ersten Teil des Tages einplant, dann müsst ihr nach der Trauung keine Stunde Leerlauf einplanen um dort in Ruhe Fotos machen zu können. Die Gäste bleiben nicht allein, ihr könnt ganz ohne Lücken euren Hochzeitstag mit Kaffeetrinken, Gruppenbildern und Abendprogramm planen.

Ein weiterer Vorteil - zugegeben - vielleicht etwas oberflächlich gedacht, aber durchaus möchte man später auf den Hochzeitsbildern besonders hübsch aussehen. (Wozu engagiert man schließlich die tolle Stylistin, die extra nach Hause kommt.) Doch nach der tränenreichen Trauung und unzähligen Umarmungen im Anschluss, dem ersten Glas Sekt (oder auch Zwei, schließlich brauch man das nach all der Aufregung) da sitzt längst nicht mehr alles da wo es mal sollte und die Stylistin ist längst im Feierabend.
Beim First Look umgeht ihr all diese kleinen Problemchen, die euch dann erst recht egal sein können, weil die Bilder die euch ein Leben lang erhalten bleiben sollen, ja schon längst gemacht sin

Und was ist nun mit DEM Moment in der Trauung?

Ja genau – DIESER Augenblick des Einzugs, wenn die Musik erklingt und ihr euch eigentlich das erste Mal seht, aber ja nun genau wisst, wie ihr ausseht.
Ich verrate euch, was passiert. Der Moment ist genauso wunderschön und für 95% aller Beteiligten genauso aufregend wie zuvor, nur für euch Beide eben nicht. Ihr seid schon angekommen in eurem Hochzeitstag und könnt nun das tun, worauf ihr euch schon so lange freut: ihr könnt genießen, dass ihr nun einander heiraten werdet.
Ihr müsst nicht mehr schauen, ob der andere einen blauen oder schwarzen Anzug trägt. Schleier, Schleppe oder Spitze. Ihr könnt euch in die Augen schauen, den Beginn eurer Zeremonie in vollen Zügen miterleben und seid auch in der Trauung bestimmt deutlich entspannter. Ganz sicher. Denn genau das haben bisher alle Paare berichtet, die sich für diesen Tagesablauf entschieden haben.